Angeregt durch den Beitrag über plastikfreie Alternativen zu Kinderspielzeug und Tipps für Kindergeburtstage von Finding Sustainia schreibe ich heute mal allgemein was zu Kindergeburtstagen. In den nächsten Tagen schreibe ich noch was über nachhaltiges Babyspielzeug. Das Thema #greenparenting finde ich sehr spannend!
@ma_y Beim Lesen dieses Artikels hab ich gleich an Dich gedacht, vermutlich kennst du vieles schon: https://t.co/d8lxkHyMi0 #LebenmitKindern
— Corinna Lammert (@lammatini) August 4, 2015
Wenn ihr aufmerksame Leser seid, wisst ihr, dass wir innerhalb der letzten 3 Wochen die beiden Geburtstage von K1&K2 gefeiert haben. Ich mag Kindergeburtstage. Bei K2 brauche ich selten etwas konkretes zum Spielen oder Basteln vorbereiten – K1 denkt sich ein paar Spiele aus, aber oft reicht ein Fußball. K1 kümmert sich selbst um ihren Geburtstag und hat meist schon Wochen vorher einen Plan für gutes und einen für schlechtes Wetter fertig. Ich bekomme eine Einkaufsliste fürs Essen…
Dieses Jahr haben wir für beide Kinder eine Schatzsuche gemacht. Das finde ich ganz passend, da ich sie mit einer Karte der näheren Umgebung in 2 Gruppen los schicke. Die meisten Kinder sind zwar aus dem Umkreis von 25km, unsere allernächste Umgebung hier kennen aber nur die Wenigsten. So lernen sie auch etwas hiervon kennen 🙂
Die 5-8jährigen spielen außerdem noch solch typische Geburtstagsspiele wie Topfschlagen und Schokolade auspacken, wenn man vorher immer Handschuhe, Schal, Mütze anziehen muss. Die 11-12jährigen spielen Mord in der Disco und Wahrheit oder Pflicht („Kommt, wir nehmen alle Pflicht, Wahrheit ist so langweilig.“).
Beim Geburtstag von K1 wird meist auch etwas gebastelt, da sie selbst sehr gern bastelt. Wir haben schon aus bunten Holzperlen Ketten gefädelt oder Haarspangen damit verschönert und gefilzt. Dieses Jahr haben sie ein Fimo-Mobilé gemacht. In Anlehnung an diese Anleitung haben sie Herzen, Schmetterlinge, Sterne und all die anderen Sachen, die die Ausstecherkiste hergab gemacht, bemalt und anschließend aufgefädelt. Einige nahmen ihre Fimoteile auch ohne sie aufzufädeln in ihrem Schatzsäckchen mit nach Hause.
Hier ist es übrigens auch üblich, dass die Kinder erwarten, etwas mit nach Hause zu bringen. Wir beschränken uns da auf z.B. die von mir genähten Schatzsäckchen oder eben was von den Kindern selbst gemachtes. Den Kindergeburtstag woanders hin zu verlegen, z.B. in einen Indoorspielplatz möchte ich nicht. Ich mag es zu sehen, wie sie sich vorher Gedanken machen darüber was sie machen, was sie essen wollen, wer wo sitzt, welche Deko es geben soll, etc. Dieses Jahr beklebte K1 Gläser mit Masking Tape um sie als Windlichter abends zu verwenden (es wurde im Garten gezeltet).
Bei Aktivitäten außerhalb ist die Feier viel fremdbestimmter und auf Entertainment ausgerichtet. Ich bin ein Fan von Langeweile! Die muss man auch als Gastgeber aushalten können und als Kind lernt man so viel darüber, welche unterschiedlichen Vorstellungen andere Menschen haben, wie so ein Nachmittag abzulaufen hat. Das möchte ich meinen Kinder nicht nehmen.
Schwierig finde ich es übrigens auch, wenn mein Kind zu einem Kindergeburtstag eingeladen ist, etwas passendes zum Schenken zu finden. Nicht immer ist die Gelegenheit so günstig, dass ich ein T-Shirt für das Geburtstagskind nähen kann. Der preisliche Rahmen bewegt sich hier so um die 10€, was ich durchaus ok finde. Dafür aber etwas zu finden, was das Geburtstagskind gut, nützlich und schön findet, ist ganz schön schwierig. Gut finde ich z.B. die Experimentierspiele von Kosmos. Mich stört dabei, dass man bei mehreren Gästen einige solcher „Kleinigkeiten“ bekommt, die dann im Zimmer rumfliegen. Deshalb finde ich Gutscheine für lokale Geschäfte auch ganz gut. Habt ihr weitere Ideen? Wie laufen bei euch die Kindergeburtstage ab?
Danke für die Ideen!
Wir beschränken uns beim »Giveaway« auch so weit wie möglich: ein paar Gummibärchen o.ä., einen Aufkleber etc. Ich möchte im Rennen um die spektakulärsten Heimbringsel nicht mitmachen – ich persönlich würde am ehesten gar nichts mit geben, weil ich denke, als Gast hat man schon Gastfreundschaft genossen. Aber nu …
Bisher (K1: 7, K2: 5) mussten wir auch nicht viele Spiele organisieren. Dieses Jahr waren wir in einem nahegelegenen Tierpark, der eine Mischung aus Zoo und Bauernhof ist (Mundenhof in Freiburg). Dort haben wir Tiere geschaut und dazwischen Picknick gemacht und auf den Spielplätzen gespielt. War sehr entspannt für Kinder und Eltern.
Bezüglich Geschenke haben wir schon zwei Mal einen kleinen Korb mit verschiedenen Sachen in der lokalen Buchhandlung zusammen gestellt: Da gibt es kleine Bücher, Geschenke etc., die sich das Geburtstagskind aussucht und die in unterschiedlichen Preisklassen liegen. Wer möchte, kann dort ein Geschenk kaufen oder sich selbst eines ausdenken. Teilweise haben wir auch schon bei anderen Kindern ein zusammengelegtes Geschenk organisiert, um diese vielen Kleinigkeiten zu vermeiden.
Muss vorausschickend sagen, dass ich keine Mama bin, das Phänomen Kindetgeburtstag also nur passiv betrachte.
Die Proportionen, in denen sich das hier abspielt, finde ich eher befremdlich. Ich kannte die Geburtstagsfeiern ehervals Vorwandt gemeinsam mit den Freunden auch mal Zeit jenseits des normalen Zapfenstreichs zu verbringen. Abgesehen vom Essen und eventuell Transportorga hatten Eltern allein Aufsichtspflichten. Die Kids waren sich selbst genug und bedurften keinerlei Event-Managment. Spiele ergaben sich – wie du oben erwähnst – im Prozess, Geschenke wurden erst im Teenager-Alter gemacht, oft als Gruppe, wenns klare Wünsche gab.
Ob die Praxis hierzulande jetzt besser oder schlechter ist, mag ich pauschal nicht beurteilen.